Verborgene Gefahren von Frachtbränden
Die Branchenverbände der Cargo Integrity Group erläutern ihre Bedenken hinsichtlich Ladungen, die sich entzünden und unter bestimmten Bedingungen erheblichen Schaden und Opfer verursachen können. Umstände, die durch eine Verkettung von Fehlern, Versäumnissen oder versagenden Kontrollen entstehen, können einen geringfügigen Vorfall in ein großes Ereignis verwandeln.
Nach der Identifizierung von „besorgniserregenden Ladungen“ konzentriert sich die Cargo Integrity Group (die Gruppe) nun auf die Probleme, die unter bestimmten Bedingungen häufig die Sicherheit gefährden können, indem sie Brände auslösen oder verstärken.
Es wird anerkannt, dass viele der in diese Kategorie fallenden Ladungen, die als „reaktive Gefahren“ bezeichnet werden, bereits unter die Vorschriften für Gefahrgut fallen. Diese Vorschriften gehen davon aus, dass der Transport von Gefahrgut verboten ist – außer in Übereinstimmung mit den Einzelheiten der Vorschriften.
Dennoch treten Vorfälle immer noch zu häufig auf; wie der Richter in einem Schadensersatzprozess erklärte, sind Katastrophen nur deshalb selten, weil es an einer „ähnlich perfekten Sturmkonstellation von Ereignissen und einfachem Glück“ fehlt. Alles, was erforderlich ist, ist eine Verkettung von Fehlern, Versäumnissen oder versagenden Kontrollen. Die Gruppe bemüht sich, die Gefahren im Zusammenhang mit diesen Ladungen zu erklären und betont nachdrücklich, dass nur das Vertrauen auf sorgfältige Sorgfalt oder präzise Notfallmaßnahmen viele kleinere Vorfälle daran hindert, zu großen Katastrophen zu werden.
Darüber hinaus schafft die Gruppe ein größeres Gesamtbewusstsein und fordert zur Beachtung der Notwendigkeit strikter Einhaltung verbindlicher Vorschriften wie des IMDG-Codes sowie zur Übernahme bewährter Branchenpraktiken wie im CTU-Code enthalten auf.
Solche Ladungen mit reaktiven Gefahren umfassen:
Calciumhypochlorit, ein starkes Oxidationsmittel, das zu schneller Zersetzung neigt. In niedrigen Konzentrationen wird der Chlorgehalt als Wasserreiniger und Desinfektionsmittel verwendet, z. B. in Haushaltsbleiche und zur Wartung von Schwimmbädern. Die Zersetzung – die ständig in sehr langsamem Tempo stattfindet – wird durch höhere Temperaturen und durch Verunreinigungen beschleunigt. Letztere können unvorhersehbar sein, da sie strenge Kontrollen der verwendeten Rohstoffe und des gesamten Herstellungsprozesses erfordern.
Bei Holzkohle bestehen Bedenken unter anderem hinsichtlich Holzkohle, die zum Grillen, für Shisha-Pfeifen usw. bestimmt ist – manchmal mit Brandbeschleunigern behandelt, um das Entzünden zu erleichtern. Bei der IMO wurde lange über ein überarbeitetes Sicherheitskonzept für den Seetransport diskutiert, das ab Januar 2026 verbindlich wird. Dieses wird ein unzuverlässiges Testverfahren abschaffen und vorschreiben, dass Holzkohle stets als Gefahrgut deklariert wird.
Baumwolle und Wolle, Fischmehl und Krill sowie Saatkuchen stehen vielleicht weniger im öffentlichen Fokus, neigen jedoch ebenfalls zur Selbstentzündung und zu Bränden, wobei Integrität und Sorgfalt erforderlich sind, um sowohl die Einhaltung der Vorschriften als auch die Sicherheit während des Transports zu gewährleisten.
Die Gefahren von Lithium-Ionen-Batterien werden zunehmend bekannt, viele sind jedoch noch im Entstehen begriffen, nicht zuletzt durch den wissenschaftlichen Fortschritt im Zuge der globalen Energiewende. Viele Vorfälle betrafen bisher neue Batterien; die Gefahren werden mit zunehmendem Alter und Verschlechterung des Zustands nur zunehmen. Dies wird die Recyclingbranche vor Herausforderungen stellen, doch die Realität ist, dass all diese Produkte – ob neu, gebraucht, in Gebrauch, beschädigt oder am Ende ihrer Lebensdauer – die Transport- und Lagerbranche über Jahrzehnte hinweg beeinflussen werden.
Die Gruppe fordert eine fortgesetzte und gründliche Forschung zu allen Gefahren, die von Lithium-Ionen-Batterien und abhängigen Geräten ausgehen. Abgesehen von Bränden haben Vorfälle Risiken durch giftige Gase und Dampfexplosionen aufgezeigt, die im Transport und in der Lagerung kritisch sein können.
