Neuer Zollhammer aus Washington: Trump entfacht neuen Handelsstreit mit der EU

Mitten in den Gesprächen zur Deeskalation eskaliert US-Präsident Trump den transatlantischen Zollkonflikt: Die Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der EU werden auf 50 Prozent verdoppelt. Die Reaktion aus Brüssel ist scharf – der Ton wird rauer, die Gefahr eines ausgewachsenen Handelskriegs wächst. Was das für Europas Industrie, Exporte und Arbeitsplätze bedeutet.

US-Präsident Donald Trump setzt seine protektionistische Wirtschaftspolitik fort und kündigt eine massive Erhöhung der Einfuhrzölle auf europäische Stahl- und Aluminiumprodukte an. „Wir werden die Zölle auf Stahl in die Vereinigten Staaten von Amerika von 25 Prozent auf 50 Prozent anheben, was die Stahlindustrie in den USA noch weiter absichern wird“, erklärte Trump am Freitag bei einer Kundgebung in Pennsylvania. Kurz darauf folgte die Ausweitung auf Aluminiumimporte – über soziale Medien teilte der Präsident mit, dass die Maßnahme auch für diese Produkte gelte. Die Umsetzung soll bereits am Mittwoch erfolgen.

Die Europäische Union zeigte sich angesichts der einseitigen Maßnahme alarmiert. „Wir bedauern die angekündigte Erhöhung der US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte von 25 auf 50 Prozent zutiefst“, sagte ein Sprecher der EU-Kommission in Brüssel. Die Entscheidung, so die Kommission, untergrabe die laufenden Bemühungen um eine Verhandlungslösung im transatlantischen Handelskonflikt, schaffe neue Unsicherheiten für die Weltwirtschaft und belaste Unternehmen und Verbraucher auf beiden Seiten des Atlantiks zusätzlich.

Die EU sei bereit, „Gegenmaßnahmen zu ergreifen“. Diese könnten noch vor dem 14. Juli in Kraft treten – an diesem Datum laufen zuvor ausgesetzte Gegenzölle automatisch an. Ursprünglich war die Umsetzung der EU-Maßnahmen bereits für den 14. April vorgesehen, wurde aber verschoben, nachdem Trump eine 90-tägige Ausnahmeregelung für bestimmte Staaten, darunter auch die EU, gewährt hatte. Die Frist sollte eigentlich für Verhandlungen genutzt werden. Die Kommission betonte wiederholt, dass sie „entschiedene Maßnahmen“ gegen US-Zölle ergreifen werde, falls diese Gespräche scheitern.

Handelskonflikt eskaliert – Trumps Maßnahmen treffen globale Stahlbranche

Die neue Zollerhöhung reiht sich in eine Serie protektionistischer Schritte ein, mit denen Trump den globalen Handel zunehmend unter Druck setzt. Nur wenige Stunden vor seiner Stahlrede hatte er China vorgeworfen, Vereinbarungen zum Abbau von Handelsbarrieren bei kritischen Rohstoffen zu brechen.

Seine Rede hielt der US-Präsident im Mon Valley Works, einem traditionsreichen Werk von U.S. Steel in Pennsylvania – einem Symbolort des sogenannten Rust Belt, in dem viele Betriebe unter der Globalisierung und Billigimporten gelitten haben. Trump betonte, die Zollerhöhung solle dazu beitragen, „Arbeitsplätze in der Stahlbranche zu sichern“. Die USA sind laut Handelsministerium mit einem Importvolumen von 26,2 Millionen Tonnen Stahl im Jahr 2024 der weltweit größte Stahlimporteur – ohne Berücksichtigung der EU.

Darüber hinaus warb Trump erneut für die Übernahme von U.S. Steel durch den japanischen Konzern Nippon Steel, die Ende 2023 für rund 14,9 Milliarden Dollar (13,14 Mrd. Euro) angekündigt wurde. Diese Partnerschaft werde, so Trump, „wie die Zölle zur Sicherung amerikanischer Industriearbeitsplätze beitragen“.

In der Europäischen Union keimte zuletzt Hoffnung auf, eine weitere Eskalation des Zollstreits mit den USA abwenden zu können. Doch mitten in den laufenden Handelsgesprächen kündigte US-Präsident Donald Trump überraschend an, die bereits bestehenden Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte von 25 auf 50 Prozent zu verdoppeln. Steuert der transatlantische Handelskonflikt damit auf einen regelrechten Handelskrieg zu? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:

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