Digitale Innovation verbindet Ökonomie und Ökologie

Energiegemeinschaften erzeugen und nutzen Energie gemeinsam mit dem Fokus auf erneuerbare Energieformen. Digitale Plattformen verwalten die Vernetzung und Verwaltung für teilnehmende Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen.

Energiegemeinschaften sind ein innovatives Konzept für Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen zur nachhaltigen Umsetzung der Energiewende. Die gemeinsame, lokal-regionale Produktion, Nutzung und Weitergabe erneuerbarer Energieformen wie Solar-, Wind- und Wasserkraft oder Biomasse ist wirtschaftlich und leistet einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Ein typisches Beispiel ist ein Mehrfamilienhaus mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Es gibt zwei Arten von Energiegemeinschaften: Erneuerbare Energiegemeinschaften (EEG) und Citizen Energy Communities (BEG). EEGs nutzen nur erneuerbare Energiequellen. Sie sind räumlich begrenzt und als lokal-regionale Gemeinschaft organisiert. Die geografische Nähe erhöht die Effizienz und verringert die Netzauslastung. Die Teilnehmer profitieren auch von einer Reduzierung der Netzgebühren. Große Unternehmen sind von der Teilnahme am EEG ausgeschlossen.

Betrieb und Verwaltung

BürgerEnergy Communities (BEG) unterliegen keiner geographischen Beschränkung und sind somit für jede Messstelle in Österreich zugänglich. Da die volle Nutzung des Stromnetzes möglich ist, erfolgt keine Reduzierung der Netzgebühren für die teilnehmenden Mitglieder. Im Gegensatz zum EEG bestehen keine Einschränkungen bei den im BEG eingesetzten Energieträgern und auch größere Unternehmen können teilnehmen. Diese profitieren beispielsweise von der Möglichkeit, Strom aus firmeneigenen Photovoltaikanlagen über mehrere Standorte hinweg zu nutzen.

Der IT-Dienstleister CANCOM Austria hat eine eigene Digital Energy Community Plattform für den Betrieb und das Management dieser Energiegemeinschaften entwickelt. „Es umfasst eine Administrationsebene mit individuellem Zugriff für die Teilnehmer, die notwendigen Schnittstellen für den Datenaustausch und eine Abrechnungsfunktion für die Erstellung von Rechnungen, Gutschriften und Berichten“, erklärt Jürgen Krammer, Produktmanager Energy Communites Cancom Austria.

Gemeindegeist der lokalen Gemeinschaft

Die Plattform wird bereits von über 100 Energiegemeinden in Österreich genutzt. Weitere Vorteile sind die Tatsache, dass sowohl Feeder als auch Käufer von Energie von niedrigeren Strompreisen und staatlichen Vorteilen profitieren und durch selbstbestimmte Preisgestaltung weniger von Preisschwankungen abhängig sind.

Auch Nachhaltigkeit ist ein Thema. Der lokale Fokus reduziert die Netznutzung und erneuerbare Energien reduzieren die CO2-Emissionen. Neben den ökonomischen und ökologischen Vorteilen ist auch die Idee der Gemeinschaft wichtig. ‚Energiegemeinschaften fördern durch ihre regionale Wirkung den sozialen Zusammenhalt. Die Teilnahme wird auch für kleine Unternehmen immer interessanter, da die Bedingungen und Kosten langfristig konstant und wirtschaftlich sind‘, sagt Krammer von Cancom Austria.

Marketing und Wertschöpfung

Neben den ökonomischen Vorteilen können Unternehmen ihre EEG-Teilnahme auch für Marketing und Corporate Social Responsibility (CSR) nutzen. Das ökologische Engagement fördert auch die Kundenbindung und neue Geschäftsideen. Cancom Austria betreibt auch eine Energiegemeinschaft für ein Rechenzentrum in Kapfenberg, Steiermark. Der Strom kommt auch von Mitarbeitern in ganz Österreich, die ihre selbst produzierte Energie zur Verfügung stellen.

Die nächsten Entwicklungsschritte für die Energieplattform sind digitale Signaturen und intelligente Elemente wie maschinelles Lernen. „Damit kann die Stromverteilung saisonal oder wetterabhängig gesteuert werden. All dies beschleunigt die Energiewende und hilft den Menschen, die Beziehungen zwischen Energieerzeugung und Verbrauch besser zu verstehen – und ihr Verhalten entsprechend anzupassen“, betont Jürgen Krammer von CANCOM Austria.

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